Die nicht ganz wahre Geschichte von La Cucina
25 Mai, 2022 durch
Die nicht ganz wahre Geschichte von La Cucina
Marc Bürki

Vor vielen Jahren beschloss ein junger Mann im Kanton Bern Tee zu verkaufen. Zu jener Zeit waren die Menschen dort sehr patriotisch, weshalb nur «Original Berner Bären Tee» angeboten werden konnte. Bald jedoch kamen Flüchtlinge aus dem Osten. Sie flohen vor ihrer schrecklichen Sprache nach Bern. So erfand der junge Mann schnell den Züri Leue Tee damit sich die Ankömmlinge besser integrieren konnten. Der Verkaufserfolg liess nicht lange auf sich warten. Dank der grossen Anpassungsfähigkeit an verschiedene Geschmäcker wurden auch bald die Älpler und Bergler mit entsprechenden Tee’s bedient. Nun träumte der junge Mann davon die ganze Welt der Geschmäcker und Gerüche in die Schweiz zu bringen. Das Schicksal half ihm dabei:

Ein Chinese namens Ti Kuan Yin ging mit seiner Frau Jasmin Chung Hao von Beijing auf der Seidenstrasse nach Westen. In einem nepalesischen Chai Haus traf er auf den Japaner Shichimi Togarashi mit seiner Dschungelblüte Kirishima. Sie gingen zusammen weiter nach Indien. Dort assen sie Curry. Ti Kuan Yin ein Lemon Curry, Togarashi ein Red Hot Curry. Dazu tranken sie die Lokale Spezialität Shivas Nektar.

Dieser stieg Togarashi in den Kopf, so dass er behauptete, sein Curry sei das einzig Wahre. Darauf stritten sich die beiden Männer laut. Bengal Dal, der am Nebentisch ein Linsengericht ass, ging zu den Beiden und sagte: Hey hey No Stress! Don’t Curry Taj Mahal! Nach dem Essen reisten alle zusammen nach Agra in Uttar Pradesh, um das architektonische Wunder zu bestaunen. Es war dort so friedlich, dass sie Harmonie fanden. Der Besuch der 5 Freund wurde von Lady Curcuma beobachtet. Sie freute sich die 3 Männer-aktiv zu sehen. Sie hatte genug von jahrelanger Entspannung und schloss sich den Reisenden an.

Zu selben Zeit verlor Lady Rose ihren klaren Kopf und verliebte sich in Zar Alexander. Als er ihre Einladung annahm mischte sie etwas Scharfmacher in sein Essen und servierte ihm dazu Liebestee. Dies entfachte eine Feuerglut in seinem Herzen. Bal darauf feierten die beiden ein rauschendes Hochzeitsfest. Es wurde mit dem traditionellen Beerentanz eröffnet. Mr. Magic Dust BBQ sorgte für Stimmung. Mit seinem Zauberspruch: Zaziki Zaziki so gelingt jedes Trickli! Zündete er eine Vitabombe, und Tingalibam, der Himmel war übersät mit Glühzauber. Die Wilde Hilde begeisterte die geladenen Gäste mit ihrem grossen Hit: «AtemfreiGute Nacht, das Tropenfeuer ist entfacht»!  Die Hochzeitsreise führte das Paar in die Schweiz. Es wurde dabei von einer russischen Karawane begleitet. Neun Monate später feierte das Paar dann die Geburt ihrer Zwillinge Rote Zora und Roter Max. Aber das ist eine andere Geschichte…

 Auf einem anderen Kontinent in Chile de Ãrbol heute kurz Chile genannt, legten Chimichurri und Stevia bekannt als Ginger Queen, einen Kumquat-Mango aufs Parkett. Der Mojito und die Pina Colada flossen in Strömen. Die Nacht war Tropical. Deshalb sehnten sich die beiden nach der Morgenfrische. Sie hörten, dass in der Schweiz dauernd so eine Frische herrsche und beschlossen dorthin auszuwandern. Nach einer Quinoa, in La Paz hoben sie der Schatz der Inka. Damit finanzierten sie sich die Reise und erfüllten sich ihren frischen Inseltraum. Dort öffnete später ihr Sohn Chipotle eine Salsa Schule. Zur selben Zeit nahm Earl Grey mit seiner Darjeeling ein English Breakfast ein. Mit ihren Dragon Pearl Ohrringen sah sie bezaubernd aus.  Um sich vor Anschlägen durch Gunpowder, dem grossen Roiboos zu schützen stellten sie einen Berrygard aus dem Himalaya an. Mit seiner Kashmiri wehrte er jeden Angriff ab. Der Earl fand dies auf Dauer anstrengend. Deshalb reiste er mit Darjeeling in die sichere Schweiz, wo er eine Villa mit Eisbären Fell und Kaminfeuer beziehen wollte. 

 In einer anderen Ecke der Welt, in Afrika mischte der Schamane Kampot seinen berühmten ZaubertrankAjowanHarissa und Tonka wollten auf Wanderschaft und brauchten dazu viel Kraft. Ein Glückstee allein würde nicht reichen die Kalahari zu durchqueren. Als sie das geschafft hatten, fuhren sie mit Pemba und seinem African Express nach Marrakesch, wo sie von Raz el Hanout empfangen wurden. Dieser versprach ihnen Ewiges Leben, wenn sie seine Hexenmischung tranken. Die drei liessen sich nicht ins Bockshorn jagen und reisten weiter nach Norden. In Italien lernten sie EstragonOregano und Majoran kennen. Diese berichteten ihnen von einem Land wo den Kindern fantastische Geschichten von Rotkäppli und Rumpelstilzli erzählt werden. Dort wollten sie nun alle hin. Vor der Grenze servierte ihnen die Pizzaiola Berberitze eine letzte italienische Spezialität mit sardischen Kräutern. Sie hatte in einem nahen gelegenen Kloster das Bella Vita mit Mönchstee aufgesogen und zeigte ihnen den Weg ins Märchenland.

So kam es, dass:

Ti Kuan Yin mit Jasmin Chung Hao

Shichimi Togarashi mit Kirishima

Bengal Dal und Lady Curcuma

Zar Alexander und Lady Rose

Chimichurri und Stevia

Earl Grey und Darjeeling 

AjowanHarissa und Tonka

EstragonOregano und Majoran

Alle am 6. Dezember in ihren traditionellen Kostümen in Schüpfen eintrafen. Die Kinder staunten und riefen: Was isch de das fürne Chlousemischig?

Doch der junge Mann mit seinen Schweizer Tees war hoch erfreut und nahm die ganze Truppe in sein Sortiment auf. Dies war die Sternstunde fürs La Cucina. Und…wenn die Einwanderer nicht gestorben sind, was sicher zu einem Himmelstau führen würde, erfreuen sie heute noch die Gaumen der Kundinnen und Kunden.

Text: Danielle Albiker